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Spanien II

  • Autorenbild: Alina Kraft
    Alina Kraft
  • 16. Juni 2023
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. März 2024


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Provinz Alicante

Die Region für alle Menschen, die Palmen lieben! Die bergige Landschaft leuchtet in orange und intensiven Grüntönen und die enorme Anzahl von Palmen sorgt hier sogar bei Nieselwetter für absolutes Urlaubsfeeling. Wir besuchten Alicante, Villajoyosa und Elche auf die Empfehlung einer Dame. Dort fasziniert uns vor allem der “Palmeral” - ein riesiger Palmengarten, welcher sich auf 2 km Länge wie ein grüner Gürtel um das historische Stadtzentrum legt. Über 300.000 Palmen und Kakteen gibt es dort neben angelegten Becken, Springbrunnen und Statuen zu entdecken. Auch in der angrenzenden Allstadt gibt es neben der Basilika Santa Maria viele schöne Plätze und Skulpturen zu sehen. Alicante besticht durch den Kontrast wunderschöner verzierter, alter Gebäude neben Luxusjachten und modernen Beton-Klötzen. Frauen, die in traditionellen Kleidern Flamenco tanzen neben diversen Junggesellenabschieden mit absoluten Saufhits auf schlechten Bluetoothboxen. Was mir in Spanien und auch in Alicante immer wieder auffällt sind die liebevoll gestalteten Kreisverkehre, Grünstreifen und Straßeninseln, welche hübsch bepflanzt, mit Springbrunnen oder Statuen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Und dann wurde alles orange und rot

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Mondlandschaft bei den Minas de Mazzarón

Je weiter südlich wir fuhren desto sandiger und lehmiger wurden die Böden. Die Landschaften verändern sich schlagartig und bestechen hier um Murcia durch satte gelbe und orangene Hügel und Berge. Die Region ist aber auch bekannt für die schönen Sandstrände und die Salzwasserseen Mar Menor. Zu meiner Begeisterung taperten dort Flamingos im Wasser herum und einige der Seen leuchteten in herrlichem rosa. Murcia hat bis zu 300 Sonnentage im Jahr und gehört damit zu den trockensten Gebieten Europas mit Temperaturen von bis zu 50 Grad im Sommer. (…Eigentlich) ich glaube das mal - trotz 18 Grad und Nieselwetter. Die Böden hier können aufgrund der eigentlichen Dürre das Wasser gar nicht aufnehmen und die Wege uns Straße stehen dann komplett unter Wasser. Auf einer Wanderung nördlich von Murcia retten wir uns unter kleinen Mandarinenbäumen vor dem Regen, welche jedoch eher unzuverlässige Schirme darstellen und liefen dann die Waldwege zurück, wobei unsere knöchelhohen Wanderschuhe komplett in den Flussläufen (die eigentlichen Wege) versanken.


Früher wurde die Region zum Bergbau genutzt und so konnten wir uns viele Ruinen von stillgelegten Mienen anschauen. Schon die Römer begonnen hier mit dem Abbau von Eisen. Ab 1880 wurden dann unterschiedliche Metalle, wie Silber, Eisen, Blei und Zink in unterschiedlichen Tunnelsystemen abgebaut und verarbeitet. Bis der Abbau um 1970 unrentabel und eingestellt wurde. Wir standen für eine Nacht in den Minas de Mazzarón zwischen den alten mehrstöckigen, Ruinen, alten Kränen, Tunneln und Löchern, die so tief waren, dass wir den Aufprall unserer reingeworfenen Steine nicht mehr hörten. Wir standen in einer Mondlandschaft- umgeben aus verschiedensten Ockertönen, roten Seen und keinerlei Vegetation. Vor allem in der Abendsonne war dieser Ort magisch.

Heute wird nirgendwo in Europa so viel Obst und Gemüse angebaut wie hier. Ich empfand es als sehr bedrückend links und rechts - soweit das Auge reicht- nur weiße Plastikzelte und hohe Drahtzäune mit Überwachungskameras zu sehen. Angebaut wird hier eigentlich alles an Obst und Gemüse, was wir in unseren Supermärkten kaufen können.

Eine Nacht im Paradies

Je weiter südlicher wir fahren, desto mehr wunderschöne Sandstrände finden wir. An den meisten Strandparkplätzen und Buchten am Meer stehen jedoch leider große Verbotsschilder, die das Campen verbieten. Wenn es dann mal erlaubt ist, stapeln sich die Wohnwagen und Vans förmlich. Wir fanden eine Bucht, deren Zugang als “sehr schwierig” beschrieben wurde. Daher daher hätte man dort seine Ruhe. Max hatte sowieso Lust das Auto mal richtig auf die Probe zu stellen und so fuhren wir den 4 km langen wirklich sehr grob steinigen Weg, bei welchem sich sehr tiefe ausgewaschene Spurrillen mit rutschigen steilen Passagen und großen Löchern abwechselten. Am Ende wurde es sandig und wir brauchten eine gute Stunde für die Tour. Ganz schön fertig und ein bisschen ängstlich vor dem Rückweg wieder hoch kamen wir in der Bucht Cala de Enmedio an.



Mit einem normalen Auto und weniger Bodenabstand wäre die Strecke absolut unmöglich gewesen. Zu unserer Verwunderung war die “einsame Bucht” voller Schirme und Badetouristen - trotzdem wunderschön. Sandsteinfelsen mit krassen Formationen grenzten die Bucht seitlich ab. Hinter uns ging es gleich hoch in die dunkelgrün bewachsenen die Berge und vor uns plätscherte türkiesblaues kristallklares Wasser auf weißem Sandstrand. Gegen Abend leerte sich der Strand und die Menschen stiefelten einen Wanderweg hoch in das Dorf und wir waren bis zum nächsten Vormittag allein in der Bucht. Der Weg wieder hoch war einfacher als ich dachte. Ein wenig Luft aus den Reifen für mehr Auflagefläche und die Perle schraubt sich im Kriechgang die steinigen steilen Hänge hoch.

Andalusien - das schönste kommt zum Schluss Andalusien ist ist sicher meine Lieblingsregion Spaniens. Die grünen Landschaften und die Berge bieten so viele schöne Stellplätze mit grandiosen Aussichten auf umliegende Berge und das Meer. Es gibt hier schöne Strände, Stauseen, weite Landschaften, Wälder und diese hübschen kleinen weißen Siedlungen. Alles was das Herz begehrt…


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Der Nationalpark Sierra Nevada ist bekannt für die höchsten Berge des spanischen Festlandes - mit Gipfeln von über 3000 Metern gehört das Gebirge zu den höchsten Europas. Mich faszinierte der Wasserreichtum dort. Auf meiner Wanderung durch die Poqueraschlucht ging ich an unzähligen Quellen, Bächen und Wasserfällen vorbei. Das Schmelzwasser sorgt für die Trinkwasserversorgung und für die Bewässerung der riesigen Gewächshäuser dieser Region. Nach der ultraschönen Passstraße durch die Berge kamen wir in Pampaneira an, einem kleinen Örtchen an der Schlucht des Rio Poquera. Dort startete ich meine Wanderung durch dieses Örtchen und die beiden wenig weit entfernten Orte Capileira und Bubión. Diese 3 Orte wurden zum Kulturerbe erklärt und verzaubern durch die kleinen weißen Gassen, die kobusförmigen Häuschen mit Flachdächern, die sich terrassenförmig die Hänge hinaufziehen. Viele Pflanzen stehen in Töpfen in den Gassen und kleine Kanäle führen auf den Wegen durch die Orte.



Die Wanderung führte durch die 3 Orte und auf dem Rückweg auf der Seite des Flusses entlang. Und dort sah es aus wir in Österreich, als die Kühe auf der Weide standen, im Hintergrund schneebedeckte Berge zu sehen waren und kleine Flüsse den Wanderweg kreuzten. Ich freute mich auf morgen, denn da sollte es auf den mit Mulhacén mit knapp 3500 Metern gehen. Leider fing es die Nacht an zu regnen, am Morgen sah man vor Nebel die Hand vor Augen und die nächsten Tage war keine Besserung in Sicht. Also ging es wieder runter und etwas südlicher.


...Nämlich nach Ronda, einem Städtchen im bergigen Hinterland. Die Allstadt erhebt sich auf einem steil abfallenden Felsplateau, welches durch eine rund hundert Meter tiefe Schlucht geteilt wird. Über diese Schlucht führt die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit Rondas - die Puente Nuevo. Sonst ist Ronda leicht überschaubar. In der Allstadt gibt es viele Brücken und alte Burgen zu entdecken. Daneben gibts in der Fußgängerzone viele Geschäfte und Restaurants. Mir hat’s sehr gefallen dort.


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Und auf einmal standen wir ganz unten- bei Gibraltar. Wir übernachteten an einem nahgelegenen riesigen naturbelassenen Strand und wollten zum Abschluss Europas auf den Affenfelsen wandern. Mit Reisepässen ausgestattet gingen wir also zur Grenze des United Kingdom, in welches wir für die Wanderung am südlichsten Zipfel Spaniens einreisen mussten. Nach der Grenze gingen wir erst über einen Millitätflughafen. Dann staunte ich über die roten Telefonzellen, Pubs, und Menschen mit britischem Akzent, die Fish & Chips und Bier vor sich stehen hatten. Die Gondel auf den Affenfelsen kostete über 20 Euro pro Person und Strecke - unverschämt teuer für so einen Felsen find ich… Also gingen wir so hoch wie wir ohne Eintritt kamen, sahen von da aus auch den afrikanischen Kontinent und hatten somit alles was wir wollten. Wir kauften bei Carlos unsere Fährtickets für die Überfahrt nach Ceuta am nächsten Tag. Zu den Tickets zu besten Preisen (140 Euro für uns und das Auto) gab es noch eine Flasche Wein und Kekse mit dazu - das ist Service! Afrika kommt näher und die Aufregung steigt.

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