Nice Stellplätze, Berge und bestes Eis - Italien, du bist es!
- Alina Kraft
- 5. Juni 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Juni 2023
Oh wie schön ist Italien! Es ist die Abwechslung zwischen hohen Bergen, Seen, schönen Stränden und Städten. Und natürlich spielt das Eis und die gute Pizza auch eine nicht ganz unbedeutende Rolle. Aber von vorn:
Kurz nach Reisebeginn standen wir auch schon in Italien - kein Bock mehr auf Regen und Kälte. Die erste Nacht verbrachten wir im Norden Italiens auf einem kleinen Platz am Berg am Ende einer groben, löchrigen Schotterstraße. Aufgeregt saß ich im ruckelnden Auto und war froh, dass wir ja richtig “Off-road” fahren können. Diese Illusion wurde mir genommen, als auf dem Platz dann so eine kleine Fiat-Krücke stand, die wahrscheinlich mit doppelter Geschwindigkeit diesen Weg langgeprügelt wurde.. Naja.. da schafft die Perle dann wahrscheinlich doch noch mehr… Das Italienische Paar, welches dazugehörte kämpfte mit einem kleinen Zelt und suchte einen ebenen Platz. Daneben ein riesiger Sprinter mit portugiesischen Kennzeichen. Die Aussicht von hier oben war grandios! Zwischen den Bergen konnten wir bis runter zu den Städten und Stauseen gucken. Also blieben wir dort, auch wenn wir uns vorgestellt hatten irgendwo allein zu stehen. Man gut! Denn so hatten wir einen richtig schönen Abend am Lagerfeuer. Der junge Mann aus Italien, der seiner Freundin das perfekte Date zu zaubern schien, spielte am Lagerfeuer Gitarre und sang dazu. Später saßen wir also mit den Beiden und dem portugiesischen Ehepaar am Feuer, haben gequatscht und zusammen gesungen. Besser hätte der erste Abend unserer Reise nicht sein können.

An diesem Abend entstand außerdem die "Sache mit den Hausbergen”. Hausberge sind die Gipfel, welche wir vom Spot aus sehen und diese sollten möglichst am nächsten Tag bestiegen werden. Von unserem Spot hatten wir eine Sicht auf einen gigantischen Berg, weit über der Baumgrenze und dieser sollte es werden! Also ging es gleich am nächsten Morgen auf den Monte San Primo. Die Aussicht von dort auf die angrenzenden Berge und die großen Stauseen war mega schön, auch wenn der Anstieg so steil war, dass wir auf dem letzten Stück alle 10 Schritte erstmal durchatmen mussten.. Trotzdem war’s wirklich ein gelungener erster Hausberg (und es werden noch ein ganz paar folgen)

In Italien verbrachten wir 8 Tage, waren eigentlich jeden Tag wandern und haben uns ein paar Städte, wie Genoa und San Remo angeschaut. Begeistert haben uns die netten und vor allem sehr Camper-freundlichen Menschen, die uns anlächelten, wenn wir in irgendeinen Waldweg reinfuhren. Keine Verbotsschilder und freie Platzwahl. Daher hatten wir jede Nacht einen echt schönen Nightspot, bei welchem höchstens ein paar Motorcrosser vorbei schossen, welche die schmalen Trails lang heizten und für unser Abendentertainment sorgten.


Auch die Wasserversorgung war vollkommen unkompliziert- Trinkwasserbrunnen an quasi jeder Straßenecke.
… Naja sagen wir fast immer unkompliziert.. - An einer kleinen Straßenkreuzung stand ein Trinkbrunnen. Wir fuhren nebenan eine schmale Einfahrt hoch, welche nicht so befahren aussah. Gerade als ich den Kanister auffüllte, kam ein kleines Auto von oben und schien sich vorbeidrängen zu wollen. Ich dachte mir nur, das würde er eh nicht machen, denn zwischen unserem Auto und dem Zaun war vielleicht einen Meter Platz. Max machte sich bereit rückwärts zu fahren, jedoch stand das Auto dann schon neben ihm und er konnte weder vor noch zurück. Der Fahrer des Autos hupte und gestikulierte wild herum, seine Frau schien zu meckern. Er blieb stehen und fuhr ein kleines Stück zurück. Gott sei dank- dachte ich mir und füllte weiter. Tja falsch gedacht! Er holte nur Anlauf, gab Gas und rollte mir fast über die Füße und rammelte voll Karacho gegen diesen Eisenbrunnen, welcher sich dann löste und mitten auf die Straße geschleudert wurde. Der Schlauch an dem Ort, wo mal ein Trinkbrunnen stand, spritze wild herum, das kleine Auto hatte jetzt nur noch einen Spiegel, denn der andere baumelte auf halb Neune herum. Außerdem gab es eine fette Beule mehr in der Seitentür. Das schien den älteren Mann jedoch nicht zu interessieren. Sehr laut und impulsiv, wild mit den Armen wedelt brüllte er irgendwas auf Italienisch - erst zu mir, dann ging er zu unserem Auto, um Max nochmal anzubrüllen, dann kam er wieder zu mir und checkte irgendwann, dass ich wohl nichts von dem verstehe. In der Straße stauten sich die Autos (es lag ja so ein Brunnen im Weg), aber auch das schien niemanden zu wundern, es wurde einfach gehupt, damit es endlich weitergeht. Der Mann hob wütend das Eisengestell auf, stellte es zurück auf den dafür vorgesehenen Platz, welcher mittlerweile völlig überflutet war, fixierte mit einem Schlag den Spiegel an seinem Auto, stieg ein und fuhr weg. Okay.. dann such ich mir mal einen anderen Brunnen..?! Die Highlights in Italien waren auf jeden Fall der Monte San Primo, unser Nightspot ganz oben am Funkturm und das kleine Küstenörtchen Sant Lorenzo de Mare, in welchem es das allerbeste Eis gab!
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